Im Sommer 1996 reisten die Dokumentaristen Joachim Tschirner und Burghard Drachsel zu Filmrecherchen in das Epizentrum der Aralseekatastrophe. Die Filmemacher hielten sich in der einst blühenden Hafenstadt Muinak auf, die heute durch eine 80 Kilometer breite Sand- und Salzwüste vom Wasser des Aralsees getrennt ist.
Bei den Begegnungen mit ehemaligen Fischern, mit Ärzten, Patienten, Krankenschwestern, bei Besuchen in den Kinderkrankenhäusern von Muinak und Tachtakupyr, in den schlecht ausgerüsteten Krankenstationen der Dörfer am jetzt trockenen Delta des großen Amu Darja erfuhren sie, dass zuwenig internationale Hilfe in die Region kommt, um den katastrophalen Gesundheitszustand vor allem der Kinder zu verändern. Nach der Recherche-Reise trat das geplante Filmprojekt zunächst in den Hintergrund.
Gemeinsam mit anderen Kollegen und Freunden gründeten sie den Verein "Wasser für die Kinder des Aralsees". Vereinsmitglied wurde unter anderem der weltbekannte griechische Komponist Mikis Theodorakis. Bei drei Hilfstransporten brachte der Verein dringend benötigte Ausrüstungen nach Karakalpakstan. Ihr Dokumentarfilm "Der Aralsee - Wo das Wasser endet- endet die Welt" berichtet über den ersten Hilfstransport.
Im Jahr 2009, nach dreizehn Jahren Vereinstätigkeit, musste der Vorstand unter Vorsitz von Joachim Tschirner auf der Aralsee-Webseite folgende Erklärung abgeben:
Sehr geehrte Besucher dieser Website,
liebe Spender, die uns teilweise über Jahre die Treue hielten,
die Mitglieder des Vereins "Wasser für die Kinder des Aralsees" haben am 08.05.09 beschlossen, ihre Arbeit einzustellen und den Verein zu liquidieren. Der wichtigste Grund besteht in den zunehmend unzureichenden und restriktiven Arbeitsbedingungen für Nichtregierungsorganisationen in Usbekistan. Wir können nicht mehr gewährleisten, dass Ihre Spenden tatsächlich in Projekte einfließen, die wir in Abstimmung mit unseren Partnern vor Ort entwickeln wollten. Die einfachsten organisatorischen Voraussetzungen wie sicherer Geldtransfer, unabhängige Partnerschaften und freie Bewegungsmöglichkeiten sind aus restriktiven Gründen nicht mehr gegeben. Das, was unsere Arbeit über Jahre erfolgreich und für viele Spender auch sympathisch machte, ist nicht mehr durchsetzbar.
Mit den noch vorhandenen Spendengeldern, mit Ihren Spenden also unterstützt der Verein gegenwärtig noch zwei humanitäre Projekte. Aus den geschilderten Gründen nicht mehr in Usbekistan sondern in Äthiopien.
Schwierige Fahrten durch die Wüste - Bei drei Hilfstransporten birngt der Verein mehrere Tonnen mit dringend benötigten Krankenhausausrüstungen in die Krisenregion am Aralsee
Der Verein saniert ein Tuberkulose-Kinderkrankenhaus und sorgt für die Errichtung vielfältiger Sanitäranlagen
Dreharbeiten mit einem Direktor der Weltbank über internationale Hilfe für die Aralsee-Region
Im UNO-Hauptquartier findet ein internationales Symposium zur Aralseekrise statt
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